Schlarbhofen
Schlarbhofen

S C H L A R B

Glaubwürdige, geschichtliche Überlieferungen dokumentieren den antiken Ursprung der Familie Schlarb.

Bruno Schlarb wird als erster Träger dieses Namens in den Texten und und den Archiven von Araldis genannt, die eine mündlich überlieferte Tradition der Familie bestätigen, deren Ursprung noch früher zu suchen ist.

Geschichtliche Erinnerungen der Familie Schlarb

Historisch hiessen diese Familien Schlarp. Es gilt als sicher, daß sich der Urstamm im Laufe der Zeit und unter dem Einfluß von geschichtlichen Ereignissen kleinerer und größerer Tragweite in unzählige Linien verzweigt hat, wie zum Beispiel: Schlarpp  -  Schlarpf, die sich in verschiedenen geschichtlichen Regionen angesiedelt haben.

 

Schlarp,      Bruno     1414 Lizentiat zu Heidelberg

                  Peter      1490 Domkustos zu Geisenheim

                  Thamme 1200 Büchsenschütze zu Ulm

 

Schlarpp,     Peter      1490 zu Geisenheim

                  Trier        1500 zu Bregenz

 

Schlarpf,      Peter       1490 zu Geisenheim

                   Claus      1281 zu Hohentann

 

29. August 1952

Richtfest für das Siedlungsunternehmen PANGERFILZE

Aus dem Programm der Bayer. Landessiedlung GmbH

Abfahrt in München, Lenbachplatz um 8:00 Uhr über Autobahn - Irschenberg - Chiemsee - Ausfahrt Felden - Strafanstalt Bernau durch das Gelände der Strafanstalt in östl. Richtung, durch die Chiemseemöser über den Schwarzgraben auf das Siedlungsgebiet Bernau-Neuseeland.

 

   (Dort wurde eine Besichtigung des Siedlungsunternehmens der Siedlergruppe Schuster aus Siebenbürgen durchgeführt).

 

Nach dem Mittagessen im "Gasthaus Seerose" in Übersee Weiterfahrt zur Siedlung Pangerfilze.

 

14:30 Uhr  Ankunft Pangerfilze, alte Barackenunterkunft

                Begrüßung der Gäste und Siedler

                Erläuterung des Unternehmens

                Rundgang durch die bisherigen Unterkünfte und Stallungen.

                Gang durch das Siedlungsgelände unter Führung der Herren Sachbearbeiter des

                Wasserwirtschaftsamtes, der Moorwirtschaftsstelle und der Bayerischen Landes-

                siedlung.

 

15:30 Uhr  Bei den vier neuen Gehöften am Mittelweg:

 

                                  "R i c h t s p r u c h"

 

                Besichtigung der Siedlerstellen und des Geländes.

 

17:30 Uhr  Festessen im Gasthaus Reichkobler (Bruckwirt) in Kolbermoor.

 

 

 

 

  

Auszüge aus dem Programm und den Reden/Ansprachen:

 

   In seiner "Geschichte der Moorkultur in Bayern in der Zeit von 1800 bis 1825" berichtet Hans Wiesmüller: "dass am 27. Feb. 1802 Se. Kurfürstliche Durchlaucht auf den Bericht Höchstihrer General-Landesdirektion ...., sich entschloss, das Rosenheimer Moor mit rheinländischen Emigranten zu besiedeln." Weiter heisst es dort: Die Kultivierung dieses Hoch- und Pangerfilze durch Entwässerung und Bewässerung mit Beschlammung galt seiner Zeit als aufsehenerre- gendes Unternehmen......"

 

  "Auf der Suche nach neuem Boden für seine aus ihrer Heimat vertriebenen Sippe donauschwäbischer Bauern entschloss sich der heute 67-jährige Jakob Schlarb im Herbst 1947, seiner rd. 70-köpfigen Schar in den Pangerfilzen zu neuer Heimat zu verhelfen.

   Angesichts dieser Tatsache erklärte sich die Bayerische Staatsforstverwaltung im Jahre 1948 bereit, die Pangerfilze mit rd. 148 ha im Rahmen des Gestzes zur Beschaffung von Siedlungsland und zur Bodenreform an die Bayerische Landessiedlung abzutreten.

   Nur zögernd konnte man sich entschliessen, an diese äusserst schwierige und kostspielige Kultivierung des noch in völligem Urzustand liegenden, abgetorften Hochmoores heranzugehen.

   Allen Schwierigkeiten trotzend begannen die Schlarbs im Sommer 1948 sich mit Hilfe der Bayerischen Landessiedlung aus Baracken des ehemaligen Flugplatzes und Entlassungslagers Bad Aibling erste Notunterkünfte für Mensch und Vieh aufzustellen und auszubauen."

 

 

 

Wirtschaftliche Situation der Betriebe

Die Siedler verfügten zu Beginn ihrer selbständigen Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft über keine Eigenmittel. Konkret heißt dies, es war

 

- kein totes und lebendes Inventar,

- kein Wohnraum

- keine Wohnungseinrichung

- keinerlei Barvermögen

 

vorhanden. Hinzu kam, daß einige Siedlerfamilien mit ca. 60 Jahren schon relativ alt für den völligen Neuaufbau einer selbständigen Existenz waren.

Für ca. DM 5.000,00 erbrachten die Siedlerfamilien Eigenleistungen, der Rest wurde durch rückzahlbare Darlehen von Bund und Land finanziert.

Die landwirtschaftlichen Flächen wurden den Siedlern zunächst als Pachtflächen überlassen. Eine vollständige Eigentumsübertragung der gesamten Siedlungsfläche fand erst Anfang der 60er Jahre statt, wobei ein Wiederkaufsrecht von 30 Jahren zugunsten der Bayerischen Landessiedlung GmbH vereinbart wurde.

(Auszug aus der Materialsammlung 194 der ASG - Agrarsoziale Gesellschaft E.V.)

"Die Aufwendungen für Entwässerung und Kultivierung werden

 

zu 61,5 % durch Staatszuschuss,

zu 25,0 % vom Bezierksverband und

zu 13,5 % durch Eigenleistung der Siedler, Leistung der Bayerischen Landessiedlung und durch Zuschüsse aus Mitteln der III. ECA-Tranche aufgebracht.

 

Auch hier werden den Siedlern 12% ihres Lohnes als Eigenleistung abgezogen und gutgeschrieben.

 

Die Finanzierung des ganzen Siedlungsvorhabens wird im Rahmen des Notstandprogrammes II durchgeführt. Die Gelder stammen aus ECA- und Soforthilfemitteln sowie weiteren Darlehen und Zuschüssen des Landes. Aus staatlichen Wohnungsbaudarlehen werden je Siedlerstelle DM 6000 zugeteilt.

 

Jeder Siedler hat zur Beschaffung von totem und lebendem Inventar

DM 5000,00 Inventarisierungskredit

DM 5000,00 Bundesbeihilfe und

DM 2000,00 Landesbeihilfe (Nebenerwerbsstellen 1500,00 DM)" erhalten.

 

   "Abschliessend muss gesagt werden, dass die beiden Siedlergruppen sich vollkommen aus eigenem Antrieb um die schwere Aufgabe beworben haben, mit dem unbeugsamen Willen, endlich wieder eigenes Land bewirtschaften zu können. Sie hatten den Wunsch, lieber sich selbst Neuland zu schaffen, als vielleicht vergeblich auf Zuteilung von Siedlungen zu warten, deren Land aus enteignetem Besitz stammt, welches jedoch zur Befriedigung des gesamten Landbedarfes zur Neugründung bäuerlicher Exiatenzen nicht ausreichen wird. Freilich haben sie sich die Durchführung dieser Aufgabe leichter vorgestellt. Um so mehr muss anerkannt werden, dass entwurzelte, altschwäbische Bauerngeschlechter durch, an die Uranfänge menschlicher Sesshaft- machung erinnernde, härteste Siedlungsweise, im Lande ihrer Urväter wieder Heimat gefunden haben. 

   Es darf angenommen werden, dass diese Siedler willens und in der Lage sein werden, ihren alteingesessenen Nachbarn an Leistung nicht nachzustehen, um zu beweisen, dass die ihnen zuteil gewordene Hilfe der öffentlichen Hand nicht vergeblich gewesen ist."

Aus den Unterlagen der Landessiedlung, Zeitungsausschnitten und eigenen Bildern wurden Text und Bilder entnommen und verwendet.

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© Kurt Möser